RENNBERICHT: IXS CUP DEBÜT IN SEMMERING

Erstmalig gastierte der iXS Downhill Cup am vergangenen Wochenende im österreichischen Semmering. 150 Fahrer und Fahrerinnen aus 16 Nationen fanden sich zum zweiten der insgesamt sechs geplanten Läufe ein.

Man könnte fast schon Denken, es herrscht wieder Normalität. Nachdem der iXS Downhill Cup in diesem Jahr seinen Auftakt im bulgarischen Pamporovo hatte und auch der Specialized RockShox Rookies Cup sowie der iXS European Downhill Cup starten konnten, ging es nun also mit der Fortsetzung weiter. Bereits für 2020 war das Debüt des Austragungsortes Semmering geplant, musste dann aber ein Jahr auf sich warten lassen. Nun war es aber endlich soweit und eine neue Strecke war Schauplatz für einen hochkarätigen Wettbewerb. 

Semmering ist sicherlich einigen zumindest als Bikepark ein Begriff, anderen aber vielleicht auch als Austragungsort des 24-Stunden Rennens. Nun sollte sich der niederösterreichische Ort unweit der Landeshauptstadt aber auch im internationalen Downhill-Business einen Namen machen. Die Strecke mit einer Länge von 2400 Metern weist 340 Tiefenmeter auf, was allein schon ein beachtliches Gefälle erahnen lässt. Der Kurs kann ohne Zweifel als reinrassige Downhillpiste bezeichnet werden und liefert so gut wie alles, was ein Streckenbauer im Auswahlkatalog finden kann. Wurzeln und Steine gibt es im Überfluss, Sprünge liefern in allen Dimensionen bis hin zu einem klassischen Roadgap genügend Airtime und natürlich sind auch Kurven in allen Varianten vorhanden. Schon beim Track Walk am Freitagvormittag wurde deutlich, dass die Linienwahl entscheidend für eine gute Zeit sein würde. Aber da war dann auch noch ein weiterer Faktor, der sich schon vorab ankündigte. Die Wettervorhersage war nämlich für das Wochenende alles andere als konstant und somit schien es auch diesbezüglich sehr abwechslungsreich.

Der Freitag begann nach der Startnummernausgabe und dem Track Walk mit einer Trainingssession mit optimalen Bedingungen. Sommerliches Wetter und eine entspannte Atmosphäre belohnte das Teilnehmerfeld und somit traf man den einen oder anderen, der tatsächlich sieben oder acht Abfahrten hingelegt hat, was definitiv eine anstrengende Angelegenheit war und schon einige Kraftreserven des Rennwochenendes angriff. Aber ob sich dieser Trainingsvorsprung dann auszahlen konnte, ist zweifelhaft, denn der Samstag gestaltete sich von den wettermäßigen Verhältnissen eher konträr.

Der Samstagmorgen war für ein weiteres Training reserviert, was sich aufgrund der geänderten Verhältnisse durchaus als lohnenswert erwies. Das Gripniveau war ähnlich wie auf einer eingeseiften Rutschbahn und die Erdanziehung war das eine oder andere Mal stärker als der Wille auf dem Rad zu bleiben. Aber egal, es war für alle gleich und somit hieß es, sich unter diesen Bedingungen auf den Seeding Run bestmöglich vorzubereiten. Nach dem Mittag sollte es dann also losgehen, aber leider machte heftiger Regen und Gewitter dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Mit einer Stunde Verspätung konnte der Seeding Run dann beginnen, wobei schon die erste leicht schrägabfallende Gerade für einige Drifts sorgte. Schadensbegrenzung war oftmals das Ziel des Laufes, allerdings nahmen es die meisten mit Humor. Am besten arrangierten sich mit den Bedingungen Henry Kerr (GBR - Propain Factory Racing) und Justine Welzel (GER - RC 50 Erlangen e.V.) in den Elite Klassen und legten somit die schnellsten Zeiten des Tages vor.

Am Sonntag waren die Bedingungen etwas besser, wobei von einer abgetrockneten Strecke nicht die Rede sein konnte. Im Zielbereich war es annehmbar bewölkt, während der Start sich nebelverhangen und nicht allzu einladend präsentierte. Nun galt es ein letztes Mal Linien checken und sich aufs Finale vorzubereiten. Diesmal konnte pünktlich gestartet werden. Schon in den Open Klassen zeigten die Ergebnisse, dass nun der Kurs um einiges besser zu fahren war und schnellere Zeiten möglich waren. Am Ende wiederholten in den Elite Klassen die Schnellsten des Seeding Runs ihr Ergebnis und bestätigten mit mehreren Sekunden Vorsprung, dass sie eindeutig dominierend bei diesen Bedingungen waren.

Etwas schade war das Wetter an den beiden Renntagen. Trotzdem hat Semmering ein schönes iXS Cup Debüt abgeliefert und definitiv kann man sagen, dass diese Strecke eine Bereicherung für den Rennkalender der Serie ist. Nun pausiert der iXS Downhill Cup für ein paar Wochen, bevor er sich am ersten Septemberwochenende mit dem Rennen in Ilmenau zurück meldet.

Mehr unter ixsdownhillcup.com

Fotos: Racement / Sebastian Gruber

Gepostet am 19.07.2021 von MRM |

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