iXS European Downhill Cup #3: Abetone Recap
Am zurückliegenden Wochenende gastierte der iXS European Downhill Cup in Italien. Auf der extrem langen und fordernden Strecke von Abetone kürten sich Davide Palazzari and Veronika Widmann als Sieger der Elite Klassen.
Nach achtwöchiger Pause ging es am letzten Juniwochenende weiter mit dem dritten Lauf des iXS European Downhill Cups. Insgesamt stehen in diesem Jahr sechs Rennen auf dem Programm, so dass im italienischen Abetone das Ende der ersten Halbzeit ausgetragen wurde. Etwa 200 Sportler und Sportlerinnen aus 30 Nationen machten sich auf den Weg in die Toskana. Wie zu erwarten war, konnten die Wetterbedingungen kaum besser sein.
Die Anreise war für die meisten der Teilnehmenden wohl eine der längsten der Saison, aber alle wurden für diesen Aufwand ausreichend entschädigt. Wer italienische iXS Rennen in der Vergangenheit besucht hat, weiß, dass diese immer etwas Besonderes sind, sei es in Val di Sole oder Pila und eben auch jetzt in Abetone. Angefangen hat das Wochenende am Freitagmorgen mit dem Abholen der Startnummern. Danach standen zwei Stunden für den Track Walk auf dem Programm.
Los ging es mit den Pro Masters, bei dem bereits am Vortag Benjamin Herold (GER - Giant Germany) die Bestzeit vorlegte und damit zeigte, dass sein Sieg des Vorjahres kein Zufall war. Und tatsächlich konnte der Thüringer auch im Finale seine konditionellen Vorteile ausspielen und gewann das Rennen mit einer Zeit von 5:02.914 Minuten und einem Vorsprung von knapp 2 Sekunden auf Benny Strasser (GER - Magura Santa Cruz). Dritter wurde Fabrizio Dragoni (ITA - Alessi Racing Team).
In der Klasse U17 female setzte sich Kine Haugom (NOR - Drammen Cykleklubb) durch. Im männlichen Pendant konnte Nuno Zuzarte Reis (POR - Commencal) mit einer Zeit von 5:00.892 Minuten und mehr als 2 Sekunden Vorsprung siegen. Zweiter wurde der Vortagesschnellste Oisin O’Callaghan (IRL - Trek Ireland Racing), gefolgt von David Cvinger (CZE - Ore MTB Racing Team).
In der Klasse U19 male fiel die Entscheidung um den Tagessieg etwas eindeutiger aus. Zak Gomilscek (SLO - Sinter Brakes Team), der schnellste vom Samstag, konnte eine Zeit runterbringen, die noch einmal vier Sekunden schneller war, als die vom Vortrag. Mit 4:54.705 Minuten und einem Vorsprung von 6.5 Sekunden setzte er sich vom Zweitplatzierten ab. Die beiden Podestplätze neben dem Slowenier gingen an Tarmo Ryynänen (FIN - Team Mountain Bike Shop) und Onni Rainio (FIN - Saracen SportSource).
In der Elite Women Klasse deutete sich bereits am Vortag ein Duell zwischen den beiden Italienerinnen an, die sich bereits ein Wochenende zuvor ein Duell um den italienischen Meistertitel geliefert hatten. Diesmal hatte allerdings Veronika Widmann die Nase vorn und revanchierte sich damit für das entgangene Meistertrikot. Die Südtirolerin legte eine Zeit vor, die auch im Vergleich zum Vortag um einiges schneller war. Sie brauchte für den Kurs 5:21.114 Minuten und deklassierte damit ihre Konkurrentin mit 12 Sekunden Vorsprung.
Die zweitplatzierte Eleonora Farina setzte sich jedoch trotzdem noch einmal um sieben Sekunden vor Janine Hübscher (SUI - JC Racing Verbier), wodurch die Vortagesreihenfolge erneut eingefahren wurde. Selbst Platz vier und fünf mit Abigail Hogie (USA - Pivot Cycles Devo Team) und Lea Rutz (SUI - iXS Gravity Union) waren dem Qualiergebnis gleich.
Im Super Final der Elite Men wurde dann erneut ein absolut spannender Wettbewerb geboten. Die Zeiten wurden im Vergleich zur Qualifikation um einiges schneller. Während am Samstag nur 15 Fahrer unter der Fünf-Minuten-Marke lagen, deutete sich nun schon frühzeitig an, dass diesmal fast alle unter der Grenze bleiben würden. Allerdings der Erste der die Bestzeit des Vortages unterbot, war Harry Molloy (GBR - Insync Racing). Der Brite hatte in der Quali leider etwas schwierige Bedingungen, weil er als letzter am Start stehend, noch eine ganze Zeit warten musste, bis ein anderer Fahrer seinen Re-Start absolvieren konnte. Somit war im Finale nicht ganz klar, was man vom Zweitplatzierten von 2018 zu erwarten hatte. Nach ihm startete Davide Palazzari (ITA - Scout Nukeproof), der zwar auf nationaler Ebene schon ab und zu unter die Top 5 fahren konnte, aber auf der großen internationalen Bühne noch nie richtig in Erscheinung getreten ist.
Der Italiener, der im Übrigen von Sardinien kommt, unterbot Molloys Zeit um zwei Sekunden. Nun waren nur noch die zwei Schnellsten des Vortages auf dem Kurs. Luka Berginc verpasste knapp und reihte sich direkt hinter Molloy ein. Nun fehlte noch der Südafrikaner, der beim letztjährigen Serienfinale mit dem zweiten Platz schon bewies, dass ein Podestplatz immer drin sein kann. Doch schon vor der Ziellinie konnte man sehen, dass es für den 20-Jährigen nicht reichen würde. Ganze 6 Sekunden Rückstand offenbarte am Ende die Anzeigetafel und somit landete er sogar nur auf dem vierten Platz. Damit stand fest, Palazzari sorgte für einen italienischen Doppelerfolg. Molloy wiederholte seinen zweiten Rang vom letzten Jahr, Berginc wurde Dritter, gefolgt von Chrsitopher Philogene. Das Fünfer-Podest komplettierte Felix Klee (SUI - ZHDH).
Nach zwei Mal fühlt sich der Europacup in Abetone so wohl, als wäre er schon ewig zu Gast. Die Strecke sucht im internationalen Vergleich ihres gleichen und bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein wahres Erlebnis. Viele haben das Rennen als Vorbereitung für den Weltcup in Andorra genutzt und dürften sich nach dem Wochenende wohl perfekt gerüstet fühlen. Das nächste Rennen des iXS European Downhill Cups steht in vier Wochen in Pila auf dem Plan bei dem man ein ähnliches italienisches Highlight erwarten darf.
Den Rennbericht gibts auch hier
Fotos: Rick Schubert
Gepostet am 01.07.2019 von MRM |