iXS DHC #9 / DM 2019: FINALE IN THALE
Nachdem auch meteorologisch die Saison nun endgültig vorbei zu sein scheint, war am vergangenen Wochenende auch das vorletzte Rennen des iXS Downhill Cup angesetzt. Gleichzeitig wurden die Deutschen Meistertitel an Raphaela Richter und Max Hartenstern vergeben.
Schon traditionell wird die Downhill-Saison auf deutschem Boden in Thale beendet, bevor dann das allerletzte Rennen des iXS Downhill Cups im schweizerischen Bellwald ausgetragen wird. In diesem Jahr wurde aber neben dem ersten Finalrennen mit der Deutschen Meisterschaft ein weiteres Highlight in den Harz vergeben. Bereits seit 27 Jahren werden in Deutschland die nationalen Titelkämpfe ausgetragen, aber 2019 erstmalig in Thale. Bereits im Vorfeld wurde sehr kontrovers über die Strecke und ihre Würdigkeit für eine DM diskutiert und natürlich waren die verschiedenen Meinungen auch am Wochenende zu hören, aber eins kann schon mal vorweggenommen werden: Thale hat ein standesgemäßes Rennen abgeliefert, es war spannend und die Medaillen wurden keineswegs verschenkt.
In diesem Jahr stehen im iXS Downhill Cup zehn Rennen auf dem Programm. Aus diesen zehn Veranstaltungen, die auf sechs verschiedene Länder verteilt sind, werden die fünf besten Ergebnisse gewertet. Thale, als vorletztes Rennen, war das Finale für die deutsche Wertung und somit wurden neben der DM auch noch die Serientitel vergeben. Zugegebenermaßen war es zumindest in den Elite Klassen nicht ganz so spannend, denn bereits vor dem Rennen standen die Gewinner der Titel fest. Erik Irmisch (GER - Team Racing Dudes) und Katrin Stöhr (GER - Bambi & the Truckdriver) verewigten sich als Seriensieger 2019.
Aber erstmal von vorn. Am Freitag zeigte sich Thale in schönster herbstlicher Atmosphäre mit trockenen und angenehmen Bedingungen. Nach dem Abholen der Startnummern und dem Track Walk ging es zum Training auf den 2.300 Meter langen Kurs, der immerhin 230 Meter Höhenunterschied aufweist. Eigentlich ziemlich gute Eckdaten, wenn da nicht dieses fiese kurze Bergaufstück gäbe. Egal, die Bedingungen waren für die knapp 400 Teilnehmer aus 15 Nationen gleich und der Titel wurde definitiv nicht unrechtmäßig vergeben.
Sonntag war dann also der ganz große Tag mit dem wichtigsten und somit wohl auch spannendsten Rennen der deutschen Szene. Nachdem alle am Morgen die Strecke noch einmal trainieren konnten, ging es am Mittag dann endlich mit den Zeitläufen los. Zuerst waren die Hobbyklassen an der Reihe, bei den es an vielen Stellen noch um die letzten entscheidenden Punkte für die Gesamtwertung ging. Die Seriensieger hießen 2019 Leon Wirth (Open Men), Monica Gasbichler (Open Women), Daniel Schamul (Open Masters), Mike Wente (Masters 2), Fabian Flachsbarth (Youth U17) und Falk Schaarschmidt (Junior U19).
Die erste Klasse, bei der ein Deutscher Meistertitel vergeben wurde war die Masters 2 Klasse. Diesen Titel sicherte sich Maik Höhne (GER - Bike24 Racing Squad) vor Nino Antic (GER - Giant German Off-Road Team).
In der Pro Masters Klasse ging kein Weg an Benny Strasser (GER - Magura Santa Cruz) vorbei, der in seiner ersten Masters Saison auch schon im Europacup Benjamin Herold (GER - Giant German Off-Road Team) auf den zweiten Rang verwies. Erwähnenswert ist auch, dass Strasser mit 3:32.767 Minuten die Tagesbestzeit einfahren konnte, sicherlich auch etwas dem geschuldet, dass die Bedingungen später etwas wechselten. Die Serienführung ging an Daniel Brischke (GER - AbfahrtsAthleten).
Die U17 Klasse war die einzige, die von einem ausländischen Fahrer gewonnen wurde. Colin Dermarteau (BEL - ecole VTT Patric Maes) brauchte 3:45.283 Minuten für die Strecke und setzte sich damit mit knapp einer Sekunde Vorsprung an die Spitze. Zweiter und damit Deutscher Meister wurde Tom Schueller (GER - AbfahrtsAthleten). Auf dem dritten Rang beendete Till Ohlendorf (GER) das Rennen, die Serie schloss er allerdings als Gesamtwertungssieger ab.
In der Klasse Elite Women machte Raphaela Richter die Sensation perfekt, denn sie konnte sich mit einer Zeit von 3:56.660 Minuten den Titel der Deutschen Meisterin sichern. Erstmalig in der Geschichte hat damit eine Sportlerin alle drei Meistertitel der Gravitydisziplinen gleichzeitig.
Sandra Rübesam (GER - Nukeproof) musste sich mit einem Rückstand von etwa 2 Sekunden geschlagen geben. Dritte wurde Katrin Stöhr, die aber sicherlich mit ihrem Seriensieg zufrieden die Saison beendete. Etwas unglücklich verlief das Rennen für Harriet Rücknagel (GER - RAD-ART), der ein Platten den Traum vom sechsten Meistertitel durchkreuzte.
Anschließend ging die Klasse U19 auf den Kurs, der nun durch den einsetzenden Regen immer nasser und somit nicht gerade einfacher wurde. Am Ende sichere sich den DM Titel Max Schiller (GER - Trek Fahrrad-Eberhardt Racing) mit über sechs Sekunden Vorsprung.
Der zweite Platz ging an Davin Kumpf (GER - AbfahrtsAthleten - Dirt Styler), gefolgt vom Vortagesschnellsten Hannes Lehmann (GER - MRC Saracen Racing Team). Für Timo Hahn (GER - Hahn Racing) lief es in der Tageswertung irgendwie gar nicht, aber nichtsdestotrotz reichten seine Ergebnisse der Saison für den Seriensieg.
In der Elite Men Klasse gab es einige mögliche Siegeskandidaten, aber am Ende setzte sich Kontinuität durch, denn Max Hartenstern zeigte erneut seine Stärke und trotzte den Bedingungen. Bereits zum vierten Mal hintereinander sicherte er sich das Meistertrikot und verwies die restlichen Favoriten in ihre Schranken. Er brauchte 3:37.004 Minuten und schuf sich damit ein Polster von knapp drei Sekunden vor Joshua Barth (GER - Bikepark Albstadt Racing), der damit wohl ein sehr zufriedenstellendes Comeback feiern konnte.
Dritter wurde Tristan Botteram (NED - Ripstar/Bombshell Team), der in seiner ersten Elite Saison gleich zweimal auf dem Podest stehen konnte. Der Seriensieg ging also wie erwartet an Erik Irmisch, der aufgrund technischer Probleme in der Tageswertung keine Rolle spielen konnte. Gesamtzweiter wurde Johannes Fischbach (GER - Raymon Racing), gefolgt von Jannik Abbou (GER - DH Talent Team).
Thale hat ein würdiges und auch sehr schönes Rennen zur Deutschen Meisterschaft und zum Saisonende des iXS Downhill Cups abgeliefert. Nun geht es also nur noch ins schweizerische Bellwald zum Finallauf der internationalen Wertung, bevor die Off-Season Einzug hält.
Weitere Infos und Rennberichte unter ixsdownhillcup.com
Fotos: Racement / Sebastian Sternemann
Gepostet am 02.10.2019 von MRM |