Giant Reign Advanced 0 im MTB Rider Biketaste

In Ausgabe 11/2015 haben wir das neue Giant Reign Advanced 0 getestet.

Unser Fazit lautet:

Das Giant „Reign Advanced 0“ ist ein absoluter Garant für bedingungslosen Trail-Spaß. Der Preis ist gesalzen, Fakt ist jedoch, dass ihr ein Bike höchster Qualität mit einem geilen Aufbau bekommt und damit, egal ob auf der All-Mountain-Runde, dem Enduro-Trail oder im Bikepark, eine gute Figur macht. Die Geometrie entspricht den aktuellen Trends vollends und lässt euch enormen Druck auf die Front ausüben.

Facts & Fahreigenschaften

Das „Reign“ bekam bereits im vergangenen Jahr einen großzügigen Relaunch verpasst, der nun für das kommende Modelljahr in die nächste Runde geht. Die zwei wichtigsten Kernpunkte in Bezug auf die Neuerungen des letzen Jahres sind zweifelsohne der Hauptrahmen aus Carbon, der natürlich auch über eine interne Zugverlegung, integrierte Kettenstreben-Protektoren und einen sehr hochwertigen, schlagfesten Lack verfügt, sowie die Geometrie. Diese wurde mit einem langen Oberrohr, das durch eine verhältnismäßig kurze Kettenstrebe und einen ebenso kurzen Vorbau komplettiert wird, erneuert und dem aktuellen Geometrie-trend im Enduro-Bereich angepasst. Diese Geo-me-trie-veränderung spürt man auch direkt beim ersten Aufsitzen. Trotz Größe M sitzt man mit 1,75 bis 1,80 Meter Körpergröße relativ gestreckt auf dem Rad und die Beine haben ordentlich Platz bis zum Lenker. Durch diese zwangsbedingte Position, die keinesfalls als störend empfunden wird, bringt man automatisch sehr viel Druck auf den Lenker. Für unseren Geschmack ist dieser jedoch mit 810 Millimetern etwas zu breit und bedarf ein wenig Kürzung. Für große Personen, die grundsätzlich eher auf L- oder XL-Rahmen fahren, mag das so funktionieren, daher wäre es eventuell sinnvoll, Lenkerbreiten und auch die Griffdicke, die bei unserem Bike ebenfalls sehr groß bemessen ist, je nach Rahmengröße zu dimensionieren. Nichtsdestotrotz, die Position, die man auf dem Bike einnimmt, ist gut. Man steht durch die neue Geometrie sehr aggressiv und zentral auf dem Bike und hat gleich Lust, Gas zu geben; zudem spürt man gleich die enorme Laufruhe, die das „Reign“ auf dem Trail vermittelt – perfekt.

In Kombination mit dem wirklich guten Fahrwerk ist dies eine echte Waffe für jeden Trail. Der Hinterbau spricht extrem sensibel, aber dennoch effektiv und keinesfalls zu soft oder kraftraubend an. Auch mit der Gabel an der Front harmoniert der Hinterbau perfekt, sodass man stets ein gutes und ausgewogenes Gefühl verspürt. Die Fahrt wirkt sicher und komfortabel, macht aber gleichzeitig extrem Lust auf hohes Tempo und Vollgasfahrten durch die Kurven. Das Reinhacken in selbige macht dank des relativ kurzen Hinterbaus nämlich richtig viel Spaß und man kann den Dreck nur so fliegen lassen. Trotz der ganzen Laufruhe und des satten Fahrverhaltens bleibt das Rad enorm agil und lässt sich sehr gut beschleunigen. Dieser Aspekt kommt logischerweise auch dem Fahrverhalten bergauf zugute, denn so lassen sich die Anstiege mühelos heraufklettern. Auch das geringe Gewicht von 12,31 Kilogramm leistet hier sicherlich einen Beitrag, zumal mit der nicht un-bedingt notwendigen Kettenführung noch mal ein paar Gramm eingespart werden könn-ten. Einen kleinen Umbau haben wir noch in Sachen Lauf-räder bzw. Reifen vollzogen: Nach den ersten Fahrten hatten wir als begeisterte Tubeless-Fahrer das Gefühl, dass uns die Laufräder ein wenig Energie klauten. Da die Laufräder bereits auf Tubeless vorbereitet sind und nur mit normalen Schläuchen ausgeliefert werden, damit nach längerer Zeit beim Händler keine Luft durch gealterte Milch entweicht, war der Umbau schnell erledigt. Wir haben dadurch nicht nur weiteres Gewicht eingespart, sondern gleich auch die rotierende Masse verringert und so einen weiteren Beitrag zu mehr Agilität erbracht. Der Preis ist mit 6.999 Euro natürlich kein Pappenstiel, zu beachten ist dabei aber, dass man einen absolut zeitgemäßen Rahmen bekommt, der auf jedem Terrain Spaß macht und mit dem man es zudem richtig krachen lassen kann. Natürlich weiß auch die Parts-Liste mehr als zu überzeugen, sodass letztendlich ein stimmiges Gesamtkonzept entsteht.

Ebenfalls in dieser Ausgabe getestet:

Centurion „Trailbanger 2000“
Cube „Stereo 160 Action Team“
Votec VE Evo

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