David Cachon - El Caminito del Rey
Wenn man ehrlich ist, gibt es nur noch wenige Orte auf der Welt, die ein Abenteuer versprechen. Meist muss man weit reisen und sich so weit von der Zivilisation entfernen, dass allein schon diese Entfernung ein Abenteuer ist. Ein Ort, der näher liegt, als man denkt, und der tatsächlich immer noch ein Abenteuer ist, ist der Caminito del Rey, der gefährlichste Weg der Welt!
Der Caminito del Rey (singemäß der „Königspfad“) ist ein Klettersteig im südlichen Spanien, der viele Jahre lang aufgrund seiner maroden Verfassung als der „gefährlichste Weg der Welt“ bekannt und deshalb auch offiziell gesperrt war. 2015 wurde er erneuert und wieder eröffnet. Der Abenteurer und Bike-Virtuose David Cachon, den wir schon mehrmals bei seinen Trips begleiten durften, hat sich das zum Anlass genommen, den Caminito mit seinem Bike zu befahren. Zum Glück war er nicht alleine, denn sonst wären uns all die schönen Bilder verwehrt geblieben!
Eins müssen wir allerdings vorweg nehmen: eine Nachahmung von Davids Abenteuer wird, ohne strafrechtliche Konsequenzen, nicht möglich sein. Denn den Caminito del Rey darf man normalerweise nicht mit dem Rad befahren. Eine spezielle Erlaubnis der Behörden war nötig, um diese Aufnahmen machen zu können. David war selbst überrascht, dass es überhaupt möglich war und wie gut dieser Kletterpfad rekonstruiert wurde. Noch vor wenigen Jahren war selbst das Begehen zu Fuß wortwörtlich eine Zitterpartie, an Radfahren war überhaupt nicht zu denken, rein physikalisch. „Ich kann nur empfehlen, den Caminito del Rey zu Fuß zu begehen und die Schönheit, die Schroffheit der Natur in sich aufzunehmen und zu genießen. Es ist ein wirklich ganz besonderes Erlebnis“, sagt David.
David startete in Ardales und machte sich auf den insgesamt etwa acht Kilometer langen Weg, der die meiste Zeit rund 100 Meter über dem Fluß entlang führt. Er ist etwa einen Meter breit, an den engeren Stellen wurde es so knapp, dass David absteigen und das Bike irgendwie durch die Lücke bekommen musste. Der Caminito ist sicherlich nichts für Jedermann, wer sich aber entscheidet, ihn zu begehen, wird deutlich mehr sehen und erleben, als diejenigen, die auf normalen Routen wandern. Und wer weiß — vielleicht findet der eine oder andere hier noch eins der wenigen verbliebenen Abenteuer dieser Welt!
Fotos: David Cachon
Gepostet am 29.07.2016 von Fy |