World Cup Diaries Maribor

Was für ein Start in die Weltcup Saison! Der Mercedes-Benz UCI Downhill Mountain Bike World Cup in Maribor bot massig Highspeed, Drama, Action und eines der engsten Rennen der Mountainbike Geschichte. Hier sind die Highlights des ersten Weltcups der Saison 2019

Wetter, Drama und eine fantastische Strecke 

Neun Jahre nach dem letzten Weltcuprennen in Maribor feiert die Slowenische Stadt eine Rückkehr nach Maß. Mit unbarmherzigen Wurzelteppichen, einem langen, schwierigen Rockgarden und sehr hohen Geschwindigkeiten, forderte die beliebte ‚Black Line’ den Fahrern alles ab. Nach einer Woche mit sommerlichen Temperaturen und viel Sonnenschein, blickten allerdings viele nervös auf den Wetterbericht, denn der Versprach für das Wochenende vor Allem viel Regen. Wie vorhersagt öffnete der Himmel dann auch pünktlich zum Start der Qualifikation seine Schleusen und verwandelte Teile der Strecke in eine einzige Rutschbahn. Die schwierigen Bedingungen würfelten das Feld ordentlich durcheinander und kosteten einigen großen Namen die Qualifikation für das Finale. Allen voran Greg Minnaar (RSA), der sich nach einem Sturz zum ersten Mal seit 20 Jahren nicht für das Finale qualifizieren konnte. Entgegen der Vorhersagen setze sich am Sonntag jedoch die Sonne durch und so wurden die Fahrer im Finale von einer rasch trocknenden Strecke und tausenden von slowenischen Fans erwartet.

Unglaublich knappe Entscheidungen 

Begleitet von den lauten Anfeuerungen der tausenden Fans, lieferte der erste Weltcup der Saison 2019 eine der engsten Entscheidungen der Weltcupgeschichte. Nach einem mäßigen Qualifikationslauf, ging Danny Hart (GBR) ungewohnt früh auf die Strecke, machte es sich nach einem überragenden Lauf auf dem Hotseat bequem und verfolgte gespannt wie Fahrer für Fahrer knapp an seiner Zeit scheiterte. Erst als Loic Bruni (FRA) aus dem Starttor sprintete, begannen die Zwischenzeiten konsequent Grün aufzuleuchten. Im Ziel angekommen lag Bruni weniger als 0,5 Sekunden vor Hart, übernahm den Hotseat und verfolgte nervös, wie sich die letzten acht verbleibenden Starter auf den Weg machten. Am Ende des Herzschlagfinales, lagen die Zeiten der ersten vier Fahrer innerhalb einer Sekunde und die Top 10 separierten lediglich 3 Sekunden.

Seagrave und Atherton kämpfen um die Spitze, enger Fight ums Podium

Nach Myriam Nicole’s (FRA) Verletzung in der Saisonvorbereitung wurde in Maribor ein Zweikampf um die Spitze zwischen den beiden Britinnen Tahnée Seagrave und Rachel Atherton erwartet. In der Qualifikation setzte sich jedoch die Australierin Tracey Hannah mit einem deutlichen Vorsprung von knapp 2,5 Sekunden vor Atherton, beziehungsweise über 4 Sekunden vor Seagrave, durch. Am Finaltag kam es dann allerdings zum heißerwarteten britischen Zweikampf, bei dem sich Seagrave schlussendlich mit knapp 0,8 Sekunden Vorsprung vor Atherton durchsetzte und sich so zum ersten Mal das Trikot der Führenden in der Gesamtwertung überstreifen konnte. Während Seagrave und Atherton die Erwartungen erfüllen konnten, hat die Verfolgergruppe in Maribor den Abstand zur den beiden Britinnen jedoch merklich verkürzen können. So fehlten der drittplatzierten Hannah lediglich 2,5 Sekunden zum Sieg, während nur sechs Sekunden die besten sechs Fahrerinnen trennten. 

Die jungen Wilden geben den Ton an 

Nach Jahren der Dominanz von Veteran wie Aaron Gwin (USA), Greg Minnaar oder Rachel Atherton, sah Maribor eine wahre Welle von jungen Fahrern, die ganz oben mitmischten. So waren ganze sieben Fahrer in den Top 10 der Männer 25 Jahre alt oder jünger, während in den Top 6 der Frauen lediglich zwei Fahrerinnen älter als 25 waren. Den inoffiziellen Titel des „Break-Out-Ride von Maribor“ teilten sich jedoch eindeutig der 21-Jährige Charlie Harrison (USA) und der 19-jährige Matt Walker (GBR), die mit starken Läufen den vierten beziehungsweise fünften Platz auf dem Podium erreichten. Setzt sich der Erfolg der jungen Generation beim nächsten Weltcup in Fort William fort oder können die Veteranen nochmal zurückschlagen?

Drei Optionen für Laufradgrößen auf dem Podium 

Die hitzig geführte Debatte um die „beste“ Laufradgröße läuft mittlerweile seit einigen Jahren, doch nachdem sich der größte Teil des Männerfeldes 2018 für 29 Zoll Räder entschieden hatte, schien sie merklich abzuflauen. Eine Regeländerung der UCI dank derer erstmals zwei verschiedene Laufradgrößen am selben Fahrrad erlaubt wurden, sorgte jedoch zum Saisonstart 2019 für eine neue Option bei der Laufradwahl. Die neue Regel fand in Maribor erstmals Verwendung und fachte die Diskussion erneut an, denn mit Loic Bruni und Danny Hart gingen die ersten beiden Plätze direkt an Fahrer die auf ein 29 Zoll Vorderrad und 27,5 Zoll Hinterrad gesetzt hatten. Doch mit Troy Brosnan (AUS) ging der dritte Platz an 27,5 Zoll, während Charlie Harrison und Matt Walker auf den Plätzen 4 und 5 auf 29er setzten. Werden nach dem frühen Erfolg der 29/27,5 Kombination jetzt mehr Teams auf einen Laufradmix setzen? Gibt es eine „bessere“ Laufradgröße oder ist es einfach nur persönliche Präferenz? Eines ist sicher! Die Debatte wird weitergehen.

Die Replays und alle Highlights des Mercedes-Benz UCI Mountain Bike World Cup aus Maribor gibt es on-demand, jederzeit und überall verfügbar auf redbull.tv. Weitere aktuelle Informationen und noch mehr actionreiche Unterhaltung rund um das Thema Mountainbike finden sich auf dem Red Bull Bike Channel auf redbull.tv/bike

Fotos: Bartek Wolinski / Red Bull

Gepostet am 30.04.2019 von MRM |

Ähnliche Artikel