Transalp 2023: Von Füssen an den Gardasee
Unser Redakteur Daniel und drei seiner Buddies machten sich auf, ihre erste Transalp zu meistern. Die Voraussetzung: Es sollte viele Trails beinhalten und ab und an auch mit Gondelunterstützung vorangehen. Was sie so alles auf ihrem Abenteuer erlebten, erfahrt Ihr hier!
Unser Redakteur Daniel von Bike-guide.eu erfüllte sich den Traum eines Enduro Alpencross. Die Route: Von Füssen im Allgäu bis zum Gardasee. Die Strecke ist self guided und auch selbst geplant. Das heisst: Wir gulden selbst und verpflegen uns selbst. Also kein Gepäcktransfer oder Backup-Shuttle am Start. Es ist unsere erste Transalp, also was sollte schon schief gehen?!
Doch zuerst: Welche Bikes nahmen wir mit zur Transalp und wer sind eigentlich die Dudes, die das Ganze auf sich nehmen?
The rider & the bikes
Christian | Kommt aus dem Motorrad Ecke und ist der einzige E-Biker unter uns. Es ist auch seine erste Transalp.
Bike: GASGAS E-Enduro | Modell: EC 9.0
Vorteil: E-MTB, das ordentlich schiebt und Kräfte spart. Eigentlich ein No-Brainer bei einer Transalp.
Nachteil: Schiebe-und Tragepassagen sind bei dem schweren Brummer kein Spaß.
Moritz | Vom casual Trekking-Biker zum MTB´ler gemorphed. Mit Daniel zusammen der Ideengeber zur Transalp.
Bike: Trek Trailbike | Modell: Fuel Ex 9.8
Vorteil: Leicht und klettert gut. Carbon und Lockout machen’s möglich.
Nachteil: Dämpfer geht bei roughem Terrain etwas in die Knie.
Andrew | Motorcross- & MTB Veteran. Aber Frischling in Sachen Transalp.
Bike: Rocky Mountain Enduro | Modell: Slayer
Vorteil: Eine Waffe in den Downhills.
Nachteil: Schwer und träge in den Uphills.
Daniel | Unser Redakteur hat zwar bereits die Dolomiten überquert, aber noch keine komplette Transalp gemacht.
Bike: Trek Trail Bike | Modell: TREK FUEL EX 7
Vorteil: Lockout am Dämpfer. Somit gute Performance im Uphill.
Nachteil: Bei roughen Trails kommt der leichtere Dämpfer schnell an seine Grenzen.
Day 1 Transalp Füssen - Gardasee
Heute: Füssen (Tirol) - Imst (Tirol)
80 km & 1600 HM
Nun startete sie also, die Alpenüberquerung. Am ersten Tag gab es gleich mehrere Highlights. Denn Füssen an sich ist schon einen Besuch wert, wie es malerisch am Forggensee liegt, ganz zu schweigen von der weltbekannten Burg Neuschwanstein, die über der Allgäuer Landschaft thront. Unschwer zu erkennen: die Alpen starten hier. Zum Einrollen und Muskeln aufwärmen fuhren wir durch das Ehrwalder Becken, immer mit Blick auf die Zugspitze.
Ziel war der Blindsee-Trail. Trail-Facts: Der Blindsee-Trail ist ein schwarzer Trail (mittel bis schwer), mit circa sieben Kilometern Länge. Es erwarteten uns knapp 600 Tiefenmeter und ein paar herausfordernde Stellen, besonders eine Schlüsselstelle. Der Blindsee blitzte immer wieder hervor. Apropos "blind": Auch wir fuhren diesen Trail blind, denn keiner von uns hat ihn vorher befahren. Das erklärt vielleicht auch den Sturz, den Christian an einer... sagen wir.., etwas brenzligen Stelle hinlegte.
Glücklicherweise ist nichts passiert. Doch es lohnt sich zu wissen, dass eine Stelle etwas ausgesetzt ist. Dort hängt ein sehr kleines Warnschild mit der Aufschrift "Schiebepassage". Als Tipp für Euch: Dieses Schild bitte befolgen ;) Nach etwas Aufarbeitung des Sturzes wusch sich Christian den Dreck ab und weiter ging es in Richtung Imst, wo wir etwas zu Essen gebrauchen konnten und die erste, etwas heftige Etappe, Revue passieren liessen.
Day 2 Transalp Füssen - Gardasee
Heute: Imst (Tirol) - Pfunds (Tirol)
68 km & 1800 HM
Normal gondelt man im Bikepark Serfaus-Fiss-Ladis. Da es eine Transalp ist, pedalierten wir eigentlich das Meiste. Eigentlich. Denn aus Zeitgründen sind wir das letzte Stück mit Gondel hoch gefahren. Es war insgesamt ein 12 Stunden Tag von 9:00-21:00 Uhr. War äußerst anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Und so soll ja auch eine Transalp sein, oder?
Den Frommes-Trail bis nach Serfauss zu fahren und das Hochalpine-Flair mitzunehmen war der Hammer! Am Tag drauf ging es dann mit weniger HM und weniger Kilomtern über den Reschenpass nach Südtirol.
Day 3 Transalp Füssen - Gardasee
Heute: Pfunds (Tirol) - Laatsch (Vinschgau/Südtirol)
41 km & 550 HM
Was für ein epischer Tag. Nach den sehr uphill lastigen ersten beiden Etappen war an diesem Tag etwas gemäßigtes Klettern und Trails rocken am Reschensee angesagt. Und joah, es war gut heiß - Abkühlung boten die zahlreichen Sprenkler-Anlagen. Trails und Ausblicke waren sehr sehenswert!
Am Tag danach war dann mal chillen und Beine hochlegen angesagt.
Day 4 Transalp Füssen - Gardasee
Heute: Laatsch (Vinschgau/Südtirol) - Bozen (Südtirol)
95 km & 450 HM
Nach einem Tag Pause war heute Kilometer machen angesagt. Dass es dann 95 km wurden, war zwar nicht ganz so geplant, die Beine haben sich dennoch gefreut. ;) Es war größtenteils bergab bzw. flach, also machbar. Wir mussten im Vinschgau am nächsten Tag zahlreiche Trails wie den Propain oder Holy Hansen hinter uns lassen, damit wir es nach Bozen schafften.
Die Flach-Etappe hatte es dafür ganz schön in sich. Auf größtenteils gut ausgebauten Radwegen ging es darum, Meter zu machen. Ein langer Tag zwar, aber mit vielen tollen Ausblicken auf die zahlreichen Plantagen im Vinschgau. Die sehenswerte Stadt Meran haben wir auch mitgenommen. Trails würden uns dann morgen im Bikepark Paganella erwarten.
Day 5 Transalp Füssen - Gardasee
Heute: Bozen (Südtirol) - Andalo (Trentino)
68 km & 450 bzw. 900HM
Nach der Flachetappe gestern ging es vorerst 40 km erst mal genauso weiter, bevor der Anstieg zum Bikepark Paganella kam. Aus der Gruppe ist Moritz als Einziger den Anstieg in der Hitze gefahren, die anderen haben den Bus genommen.
Dann hieß es „Bikepark-Laps" ballern und den Tag in Andalo ausklingen lassen. Unter anderem war der flowige "Willy Wonka" Trail dabei sowie "Hustle and Flow". Bikepark Paganella ist immer einen Besuch wert!
Day 6 Transalp Füssen - Gardasee
Heute: Andalo (Trentino) - Torbole, Gardasee
49 km & 740 HM
Yeah, fast geschafft! Heute war Ankunft am Gardasee. Was eine Hammer-Etappe zum Schluss. Nicht extrem viele Kilometer, aber dafür jede Menge Challenges wie Tragepassagen und lange Trails. Wir fuhren heute im Bikepark Paganella mit der Gondel erst fast ganz rauf. Wer jetzt glaubt, es würde ein entspannter Downhill auf uns warten, der täuscht sich.
Erst mal war viel Hike-a-bike angesagt mit schieben bzw. schultern des Bikes. Zwischendurch blitzten immer wieder imposante Ausblicke durch die Wolken. Danach gab es einen sehr langen und teilweise steilen, technischen Trail bis ins Tal.
Schlussendlich kamen wir gut an - was für ein einmaliges Erlebnis! Das würden wir genauso wieder machen. Das Wetter hat auch fast immer mitgespielt.
Unser Fazit: wir hatten „nur“ einen Sturz in der ganzen Zeit und keinerlei Platten oder sonstige Bike Issues. Hat also definitiv Wiederholungspotential! Danke auch an meine Mitstreiter Chris, Moritz & Andrew.
Die von Daniel erstellte Strecke auf komoot findet Ihr hier: komoot.de/collection/1934690/
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Fotos: Daniel Wakeford / Andrew Warrington / Moritz Schlenbäcker / Christian Merther
Gepostet am 05.07.2023 von MRM / Daniel Wakeford |