Style Diaries Crankworx Innsbruck

Innsbruck hat gehalten, was Crankworx verspricht. Der Speed & Style-Contest war spannend und spektakulär! Beim Slopestyle zeigten die Athleten waghalsigste Tricks und pushten sich gegenseitig zu Höchstleistungen – und sogar darüber hinaus. Hier sind einige Highlights der action-geladenen Events:

Innsbruck hat wirklich alles geboten
Slopestyle und Speed & Style haben die Massen und die Athleten begeistert – aber auch auf eine harte Probe gestellt. Der Speed & Style-Kurs war flüssig und rhythmisch, hielt aber eine zusätzliche Würze bereit. Zweimal kreuzten sich die Strecken und jeweils musste ein Rider spektakulär über den anderen springen – einmalig in der Bike-Szene. Für eine unbeabsichtigte Herausforderung sorgten die windigen Verhältnisse in den Innsbrucker Bergen. Die Athleten trotzten den widrigen Bedingungen und zeigten ein hochspannendes Rennen - haarsträubende Szenen und Überraschungen inbegriffen. Die Slopestyler mussten mehr Geduld aufbringen, ebenso wie die zahlreichen Fans. Teils starker Wind sorgte für eine stündliche Verschiebung von 9 bis 15 Uhr, ehe der Slopestyle-Contest letztendlich auf Sonntag verschoben wurde. Fanfreundlich wurden die Samstagstickets auch für Sonntag für gültig erklärt und die Fans pilgerten auch am Folgetag in Scharen auf das Festival-Gelände. Die Rider honorierten ihr Erscheinen mit einem Showdown der Extraklasse.

Speed & Style-Contest: Erwarte das Unerwartete
Auch bei Crankworx Innsbruck hat der Mons Royale Speed & Style-Contest gezeigt, warum das einzigartige Format so spektakulär wie unvorhersehbar ist. Generell ist es schwer einzuschätzen, ob eher Racer oder Slopestyler einen Vorteil haben. Als Top-Favorit ging Tomas Lemoine (FRA) an den Start. Der Vorjahressieger und amtierende Speed & Style-Weltmeister bezwang Tyler McCaul (USA), aber wie schon in Rotorua hatte der Franzose das notwendige Quäntchen Glück nicht auf seiner Seite. Im Viertelfinale hatte es den Anschein, als hätte er im ersten Lauf beim ersten Sprung Probleme. Die Zeitlupe brachte die Kuriosität ans Tageslicht. Anstelle eines 360 double Bar-Spins zeigte er einen 360 1,5 Bar-Spin und landete mit einem um 180 Grad verdrehten Lenker. Dennoch hielt er sich bei der Landung auf seinem Bike, setzte seinen Lauf fort und zeigte einen Backflip beim zweiten Sprung. Das Missgeschick kostete Lemoine jedoch zu viel Zeit und Rivale Kyle Strait (USA) zog ins Halbfinale ein. Dort bezwang der US-Amerikaner Sam Reynolds (GBR) und traf im Finale im Duell der Legenden auf Martin Söderström (SWE). Söderström trat nach seinem zweiten Platz beim Saisonauftakt in Rotorua hochmotiviert an und wollte unbedingt seinen nächsten Sieg. Zuletzt gewann der ehemalige Slopestyle-Star 2018 in Rotorua einen Speed & Style-Contest. Auf seinem Weg ins Finale bezwang Söderström Rotorua-Sieger Billy Meaclem (NZL), Reed Boggs (USA) und Kumpel Sam Reynolds (GBR). Ein spannender und enger Fight um den Tagessieg war garantiert. Beide Kontrahenten schenkten sich nichts – weder im Speed noch im Style. Lediglich eine Hundertstel trennte beide nach dem ersten Lauf. Vollgas auch im zweiten Lauf war also angesagt. Strait gab ein wenig zu viel und stürzte. So gelang Söderström der Sieg. Lachender Dritter wurde Garett Mechem (USA), nachdem Reynolds durch einen Sturz am letzten Sprung seinen sicher geglaubten dritten Platz verspielte.

Heißer Fight um den Tagessieg zwischen Johansson und Rheeder
Was für eine Show! Wegen starkem Wind fand der Crankworx Innsbruck Slopestyle mit einem Tag Verspätung statt – aber die Geduld wurde belohnt. Der Slopestyle-Weltmeister 2018, Brett Rheeder (CAN), erzielte in seinem ersten Run 92 Punkte und zeigte direkt, wo der Hammer hängt. Damit verwies Rheeder Kontrahent Dawid Godziek (POL) mit 8,5 Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz und schien unbezwingbar. Doch der Battle fing gerade erst an. Der junge Schwede Emil Johansson musste seinen ersten Durchgang wegen eines Fehlers abbrechen und hat sich für den zweiten Run viel vorgenommen. Johansson hatte 2018 mit einer mysteriösen Krankheit zu kämpfen (mehr über seinen Kampf und sein Comeback gibt es in dem beeindruckenden Kurzfilm „Every Mystery I've Lived“). Nach seinem sensationellen Debütjahr 2017, das er mit dem WM-Titel krönte, verschwand er krankheitsbedingt beinahe ein Jahr von der Bildfläche. Zusätzlichen Leistungsdruck hatte der 20-Jährige, da ihm aufgrund seiner langen Abwesenheit der Verlust seines Crankworx-Startplatzes drohte. Allen Umständen zum Trotz zeigte Johansson einen Traum-Run: Einem 360-Unturndown folgte ein Quadruple-Truckdriver. Es folgten ein Opposite-360-Tuck-No-Hander, ein 360-Tailwhip-to-Double-Barspin und ein Opposite-360-Invert-to-Downside-Whip. Zum Abschluss sahen die Zuschauer einen Backflip-Barspin auf die Whale Tail und einen 360-Tailwhip von der Whale Tail und zur Krönung einen Opposite-360-Tailwhip-to-Barspin am letzten Sprung.

Die Judges belohnten die technisch hochanspruchsvollen Tricks mit 95 Punkten. Rheeder wusste, dass er nachlegen musste. Auch die Konkurrenz erhöhte das Risiko, kam aber nicht an die spektakuläre Leistung des Schweden heran. So kam es zum Showdown als Rheeder als Letzter auf den Kurs ging. Sein Ziel: Erstmals in Innsbruck gewinnen und weiterhin die Chance auf die Crankworx Triple Crown zu besitzen. Trotz der Last zeigte der Kanadier seine unfassbare Vielseitigkeit. Seine Tricks: Ein Flat-Drop Backflip-Tailwhip, ein Frontflip-Barspin, ein Backflip-Opposite-Tailwhip, einen Opposite-Cork-720, einen Cork-720-Barspin, einen 360-Downside-Whip, einen Opposite-Truckdriver und abschließend einen Backflip-Opposite-Double-Tailwhip. Im Anschluss begannen die Diskussion bei den Kampfrichtern und Johansson und Rheeder blickten gespannt nach oben. Eines war klar: Die Zuschauer erlebten einen hochklassigen und hochspannenden Wettkampf, der seinesgleichen sucht. Nach einigen Minuten Beratung folgte das Ergebnis: Rheeder erhielt 95,5 Punkte und sicherte sich seinen ersten Crankworx Innsbruck-Sieg mit 0,5 Punkten Vorsprung.

Spektakulärer als es die Polizei erlaubt
Das unfassbare Duell zwischen Brett Rheeder und Emil Johansson bestimmte die Schlagzeilen, aber auch die herausragenden Tricks des restlichen Feldes dürfen keinesfalls unerwähnt bleiben. Das Slopestyle-Niveau ist so hoch wie nie zuvor. Nahezu jeder Run hätte in früheren Contests zum Sieg führen können. Einer, der für Furore sorgte, war Dawid Godziek. Der Wildcard-Gewinner zeigte gleich drei Wettkampf-Premieren: einen 1080-Tuck-No-Hander, eine Cashroll-Barspin und einen Double-Backflip-X-Up. Mit 89,5 Punkten erzielte der Pole den dritten Platz. Weitere Highlights waren ein Backflip-No-Hander-Barspin von Tomas Lemoine, ein 360-Indian-Air und ein Backflip-Superman-Seatgrab von Erik Fedko (GER) und ein Backflip-No-Foot-Can-Can am Boner Log sowie ein Double-Backflip an der zweiten Hip von Torquato Testa (ITA).
Das Level in Innsbruck war so hoch, da bleibt nur die Frage, was die Athleten für das Finale beim Red Bull Joyride bei Crankworx Whistler in petto haben. 

Lemoine baut Gesamtwertung aus – Rheeder auf Kurs Titelverteidigung
Brett Rheeder hat auch den zweiten von drei Crankworx Slopestyle-Contests gewonnen und ist damit mit seinem Traum von der Titelverteidigung ein ganzes Stück näher gekommen. Mit satten 2000 Punkten beträgt der Vorsprung des amtierenden Weltmeisters 444 Punkte auf Tomas Lemoine (1556 Punkte) und 680 Punkte auf Torquato Testa (1320 Punkte). Außerdem hat der Kanadier in seinem Heimatland weiterhin die Chance, sich den einzigen Titel zu sichern, der ihm in seiner Karriere noch fehlt: die Crankworx Triple Crown.
Die Speed & Style-Wertung führt Martin Söderström nach seinem Sieg in Innsbruck und seinem zweiten Platz in Rotorua an. 180 Punkte beträgt sein Vorsprung auf Billy Meaclem und Kyle Strait. In Whistler hat der Schwede beste Aussichten auf seinen ersten Speed & Style-WM-Titel. In Innsbruck zeigte er eine neue Facette und fungierte als unterhaltsamer und informativer Co-Kommentator beim englischen Slopestyle-Livestream.
Dank seiner hervorragenden Leistungen im Pumptrack, Speed & Style und Slopestyle marschiert Tomas Lemoine Richtung King of Crankworx-Thron. Der Franzose verlässt Innsbruck mit einem Vorsprung von 58 Punkten auf Keegan Wright (NZL) und 68 Punkte auf Adrien Loron (FRA).
Kann Rheeder sich die Slopestyle Triple Crown sichern? Wird Söderström der nächste Speed & Style-Weltmeister? Krönt sich Tomas Lemoine zum nächsten King of Crankworx? Eines ist sicher: alles ist angerichtet für einen letzten spannenden Event in Whistler.

Die Replays und alle Highlights des Crankworx Innsbruck Slopestyle und des Mons Royale Speed & Style-Contests gibt es on-demand, jederzeit und überall verfügbar auf redbull.tv/crankworx. Die Replays des Slopestyle sind wahlweise auch mit deutschem Kommentar verfügbar.

Weitere aktuelle Informationen und noch mehr actionreiche Unterhaltung rund um das Thema Mountainbike finden sich auf dem Red Bull Bike Channel auf redbull.tv/bike.

Fotos: Saskia Dugong / RedBull Content Pool

Gepostet am 19.06.2019 von MRM |

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