Red Bull District Ride 2022 Course Preview
Die Aufteilung in seine unterschiedlichen Districts ist es, die den Red Bull District Ride – neben seiner Austragung mit in der Großstadt Nürnberg – seit nun mehr 17 Jahren von den anderen großen MTB-Slopestyle-Events unterscheidet und ihn zu etwas ganz Besonderem macht. Auch in diesem Jahr werden die fünf Districts den Ridern unterschiedliche Fähigkeiten abverlangen. Dabei fühlt sich der Red Bull District Ride nicht an wie ein reiner Slopestyle- oder Freeride-Contest, sondern birgt auch Skatepark-Elemente, aber mit großen Sprüngen, Drops und Step-Downs. Der Kurs der sechsten Auflage des Red Bull District Ride wartet mit einigen Novellen auf und trägt damit auch der Progression im Mountainbike-Slopestyle Rechnung – Fans und Rider dürfen sich also auf einige neue Elemente freuen. Los geht’s am 3. September wie immer an der Kaiserburg, das große Finale mit dem Big Air Jump findet am Hauptmarkt statt. Einen Vorgeschmack gibt es bereits tags zuvor beim Best Trick Contest am 2. September.
Hinter dem diesjährigen Kursdesign steht niemand geringeres als Aaron Chase. Der Sieger des ersten Red Bull District Ride im Jahr 2005, weiß genau, worauf es ankommt, damit sowohl die Rider ihr volles Potenzial ausschöpfen können, aber auch das Live-Publikum voll auf seine Kosten kommt: „Der 2005er District Ride zum Beispiel war echt krass, der Castle Drop war riesig und dann gab es auch noch eine Skatepark-Sektion.
Man hätte eigentlich zwei unterschiedliche Bikes gebraucht, um die Strecke wirklich zu meistern. Beim diesjährigen Kurs haben wir versucht, besser zu berücksichtigen, auf welchen Bikes die Rider unterwegs sind und welche Tricks sie zeigen werden. Gleichzeitig wollen wir aber auch der Live-Show gerecht werden.“ Aber Kreativität ist nicht nur beim Kursbau von Nöten, weiß Chase: „Als Rider sollte man immer ein paar besondere Elemente in seinem Run zeigen, die in Erinnerung bleiben. So setzt man sich von den anderen ab.“
Das erwartet Rider und Publikum dieses Jahr beim Red Bull District Ride in Nürnberg:
- Castle District
Der erste Streckenabschnitt beginnt mit einer Neuheit: Die Rider starten mit dem Rücken zur Stadt und müssen in eine Quarterpipe, wo sie die ersten Punkte sammeln. Die Quarterpipe dient auch zum Schwungholen für den legendären Drop von der Kaiserburgmauer. Der 6-Meter hohe Castle Drop fordert Mut und Präzision, denn hier geht’s nicht nur um den nächsten Trick, sondern auch um die richtige Portion Speed für die Berm (Steilkurve) zu bekommen, um dann die Step-Up Hip perfekt zu meistern.
- Box District
Der zweite District hält für die Crème de la Crème der internationalen Slopestyle-Elite zunächst den Domino’s Pizza Step Down Sprung parat, der die Treppen in der engen Unteren Schmiedgasse hinunterführt, bevor am Albrecht-Dürer Denkmal die Bosch Step-Up Cannon Box wartet, die entweder als Feature für Tricks genutzt werden kann oder vielleicht sogar direkt mit ordentlich Schwung übersprungen wird. Wie das geht, hat jüngst Tomas Lemoine bei Crankworx Whistler eindrucksvoll gezeigt. Im Box District können die Rider ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
- Quarter District
Am Sebalder Platz angekommen wartet im Schatten der namensgebenden Sebaldus Kirche das komplett neue doppelte Specialized Quarter-Feature, das mächtig Raum für Kreativität bietet. Zunächst geht es nach links in die erste Quarterpipe, dann nach rechts in die zweite und schließlich wieder nach links in ein Hip-Feature. Nachdem hier also gleich drei mögliche Tricks das Punktekonto gut gefüllt haben, führt der Kurs die Rider Richtung Rathausplatz, wo mit dem Step-Up Mani Pad auf die ABUS Bridge das letzte Obstacle in District 3 wartet.
- Dirt District
Im vorletzten Streckenabschnitt darf dieses Jahr dann nach Lust und Laune geballert werden: Über eine Spine droppt man in drei aufeinanderfolgende, immer größer werdende Dirt Jumps. Der größte misst stolze 3,80 Meter Höhe und gibt bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf, was in District 5 wartet. Nachdem die Rider hier bereits einiges am fetten Tricks rausgehauen haben, weist Abschließen eine weitere Quarterpipe den Weg in den Aufzug des Rathauses.
- Big Air District
Zeit zum Verschnaufen haben die Athleten vor dem grandiosen Finish nicht. Nach kurzer Fahrt in das oberste Stockwerk des Rathauses, rasen die Slopestyle-Athleten aus 15 Metern Höhe über einen knapp 2 Meter hohen Log Jump auf den finalen Big Air Jump zu, wo zehntausende Fans unten auf dem Hauptmarkt auf den ultimativen Schlussakkord jedes Runs warten. Ein fast 4 Meter hoher Kicker jagt sie hoch über den Nürnberger Hauptmarkt und gibt ihnen zum letzten Mal die Gelegenheit, die Jury und auch die Fans in Ekstase zu versetzen. Hier werden die spektakulärsten Tricks erwartet und man darf gespannt sein, ob ein Rider wie schon in 2017 erneut einen “World’s First” zeigen wird!
Wie wichtig jeder einzelne District ist, zeigt sich auch beim Judging. Die Performances der ersten vier Districts fließen zu gleichen Teilen in die Bewertung ein. Zusätzlich werden hier außerdem Punkte für die sogenannte Flow Impression vergeben – also dafür, wie flüssig der Run insgesamt von der Kaiserburg bis zur Aufzugstür verläuft. Der Big Air Jump im letzten District wird als abschließendes Highlight eines jeden Runs stärker bewertet und macht 20 Prozent der Gesamtleistung aus. Bei der Punktevergabe orientieren sich die sieben Judges an folgenden Kriterien: Amplitude, Schwierigkeitsgrad, Vielfalt, Ausführung, Progression. Die Punktzahl wird später addiert.
Alle, die es nicht zum Event nach Nürnberg schaffen, können den Red Bull District Ride natürlich live auf Red Bull TV (www.redbulldistrictride.com) verfolgen.
Fotos: Red Bull District Ride
Gepostet am 18.08.2022 von MRM |