KORREKTUR: Spotcheck Andorra – Freeride Urlaub vom Feinsten
Mit WhereTheTrailBegins.com, die uns bereits mit nach Kanada nahmen, waren wir diesmal in der Steueroase Andorra, um dort die Trails auszuchecken. Wenn der UCI Downhill World Cup dort tagt, werden wir auch sicher unseren Spaß haben, oder? Aber: Beim Spotcheck zu Andorra in unserer aktuellen Ausgabe ist uns ein kleiner aber elementarer Fehler unterlaufen: Wir waren dort natürlich mit WhereTheTrailBegins.com! Und jetzt geht's los!
Andorra ist eins dieser kleinen Überbleibsel der Vielstaaterei, die heutzutage (zum Glück) nicht mehr denkbar ist. Doch in Andorra hält man immer noch an der Souveränität fest, an eigenen Regeln, günstigem Schnaps und Benzin – und einer wunderschönen Natur, die wir auch nicht einfach so hergeben würden. Besucher dürfen glücklicherweise immer kommen, was wir natürlich ausnutzten und unseren Fotografen Nico Gilles in das schöne Ländchen zwischen Frankreich und Spanien schickten, um uns ein paar Eindrücke mitzunehmen. Aber lassen wir ihn erzählen:
Ich kam am Flughafen an und wusste erst nicht so genau, wo ich hin sollte. Wie das eben so ist, wenn man dort steht und jede Anzeigetafel etwas anderes anzeigt, nur nicht das, was einen weiterbringen würde. Glücklicherweise sah ich eine Gruppe von Menschen mit EVOC-Taschen und Bikeshirt vor einem Schalter stehen und schlenderte zu ihnen. „Na“, fragte ich, „unterwegs nach Andorra?“
Wir waren dann insgesamt zu siebt und stiegen zusammen um nach Barçelona, wo uns Martin Gebuhr von WhereTheTrailBegins.com in Empfang nahm, der die Reise organisiert hatte. Dort warteten auch schon die anderen Teilnehmer auf uns, so dass wir gesammelt in den Bus steigen konnten, der uns in die geheimen Täler Andorras bringen sollte. Insgesamt zuckelten wir drei Stunden über Autobahn und Bergstraßen, bis wir in der Nähe von Vallnord in unserem Hotel ankamen. Erst mal ausladen, klar kommen, Zimmer beziehen und Abendessen. Was ein Programm, alles was das Herz begehrt! Wenn die nächsten Tage genauso ereignisreich werden sollten, würde das eine grandiose Zeit werden.
Am nächsten Morgen ging es endlich zum Biken. Wir starteten dann zusammen zum Lift, der uns zum Start der World Cup Strecke bringen sollte. Auf dem Weg dorthin begrüßte uns aber noch kein Geringerer als Cedric Gracia – lockerer Typ, super nett und einfach immer für einen Witz aufgelegt. So gehypet ging es dann auf die Trails, ich natürlich mit Fotorucksack, dafür aber auch mit einem (geliehenen) Santa Cruz V10!
Ab in den Lift also und hoch zum Gipfel, wo unser Guide schon auf uns wartete. Von der Mittelstation aus fuhren wir dann zum Warmwerden erst mal ein paar Trails, die uns wieder an der Gondel ausspuckten – was eine Gaudi, Wahnsinn. So konnten wir auch die Strecken etwas kennen lernen, um uns nicht direkt im weitläufigen Areal der Berge Andorras zu verirren. Nachdem die Strecken nun bekannt waren und sich „Neigungsgruppen“ gebildet hatten, zogen wir in eben diesen Gruppen los, um die Trails weiter zu erkunden – nachdem wir noch ein Gruppenbild gemacht hatten, natürlich.
Also ab auf die Pisten. Insgesamt bietet Vallnord seinen Gästen im Sommer drei Lifte, ganze 40 Kilometer Abfahrts- genuss auf 29 Strecken verschiedenster Couleur, hauptsächlich aber Downhill-orientierte Tracks in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Maximal kommt man mit einem kleineren Sessellift auf 2.350 Meter über Normalnull und kann von dort aus auf offiziellen Bikepark-Strecken ins Tal brechen. Nicht übel, oder? Für 25,50 Euro bekommt ihr einen Tagespass, für 63,75 Euro einen Dreitagespass. Bei den Trails findet man alles von flowigem Einsteigertrail bis hin zu völlig geisteskranken Singletrails wie der Cedric Gracia Line oder der Project 1.0, bei der es auch über massive Felsbrocken geht und die Steigung nichts für schwache Nerven ist.
Empfehlen können wir den Carbonera Trail oder den Fourcross, auf dem ihr auch größere Sprünge findet. Der längste Trail ist die Commençal Line, die sich in oberen und unteren Teil gliedert und vom Gipfel bis ins Tal führt – ein Abfahrtstraum in blau, sodass man hier einfach auch mal die geniale Atmosphäre und Kulisse genie- ßen kann. Auf den Woodpark Trails finden sich Northshore-Elemente, auf denen man sich austoben kann. Die Maxivalanche ist ein schöner langer Singletrail, der ebenfalls vom Gipfel bis ins Tal führt.
Die World Cup Strecke war leider gesperrt – aber die meisten von uns wären dort wohl ohnehin nicht heil runter gekommen... Wenn es um das Bike geht, das ihr mitbringt: Ein Downhiller ist absolut zu empfehlen. Man kann so ziemlich alle Strecken auch mit dem Enduro fahren, aber das Mehr an Federweg tut in dem steinigen und steilen Gelände definitiv nicht weh, und so habt ihr die volle Auswahl!
Natürlich gibt es mehr als nur Lifte und Strecken: Neben den normalen Verleih- und Reparaturstationen gibt es Bikeschulen, Guiding-Angebote und Hotels wie das unsere, die sich im Sommer auf den Biketourismus spezialisiert haben. Insgesamt kann man sagen, dass Vallnord ein echtes Bike-Paradies ist. Nicht umsonst haben sich Profis wie Cedric Gracia hierher zurück gezogen (auch wenn bei dem Guten durchaus auch steuerrechtliche Gründe hinzu kommen könnten). Ebenfalls mit von der Partie war irgendwann Richie Schley, der auch noch ein paar Runden mit uns drehte. Er scheint sich in Andorra ebenfalls gut auszukennen und stylte uns ordentlich was vor! Auch für ihn gilt: netter Typ!
Die Organisation des Trips durch WhereTheTrailBegins. com war so entspannt wie professionell und freundlich und wir fühlten uns stets gut aufgehoben. Man merkt schon, wenn ein Unternehmen seit Jahren in einem Tätigkeitsfeld unterwegs ist und weiß, wie der Hase zu laufen hat! Die Gruppe selbst war, trotz des Leistungsunterschiedes, sehr homogen, und auch hier herrschte absolute Freundlichkeit vor. Schnell kam man ins Gespräch, schließlich hatte man ja ein gutes Thema: Biken in Andorra! Von da aus kam man vom Kuchenbacken zu Arschbacken und es entwickelten sich nicht nur witzige Gespräche, sondern richtiggehende Freundschaften. Selbst jetzt ist in der WhatsApp-Gruppe der Reise noch regelmäßig etwas los, man verabredet sich zum gemeinsamen Fahren oder schickt sich Bilder vom Biken, wenn man gerade unterwegs ist. Es war ein bisschen so wie eine (sehr edle Version einer) Klassenfahrt, auf der man zusammen nicht nur Museen und alte Gebäude, sondern die besten Trails Andorras gesehen hat!
Nach ein paar Tagen hieß es für uns wieder nach Hause zu fahren, aber nach dieser genialen Erfahrung würden wir auf jeden Fall zurückkommen – was eine geniale Zeit! Alle Infos zur Reise findet ihr übrigens auf der Seite von WhereTheTrailBegins.com!
Fotos: Nico Gilles
Gepostet am 25.09.2018 von MRM |