GHOST-Bikes ohne Johannes Fischbach
Eine Ära geht zu Ende - gezwungenermaßen: Johannes Fischbach und GHOST-Bikes gehen getrennte Wege!
Als 6-Jähriger begann er seine Rennkarriere auf einem GHOST-Bike, 2007 wurde er unter bei GHOST Profi und gewann bis heute zig internationale 4Cross- und Downhill-Rennen. Dennoch Haben sich GHOST und Fischbach nun nach langjähriger zusammenarbeit getrennt. Hier bekommt Ihr die Erhlärung von Johannes und Ghost:
Es schmerzt, dass sich unsere Wege nach Jahren der Freundschaft nun trennen. Zum Ende des Jahres müssen wir uns von Johannes Fischbach verabschieden - gezwungenermaßen. Warum? Das zu erklären möchten Fischi und wir nun gemeinsam an dieser Stelle versuchen:
Johannes ‚Fischi’ Fischbach wuchs nur wenige Kilometer entfernt von unserem GHOST-Firmensitz in Waldsassen/Oberpfalz auf – und ist wie wir auch noch heute dort zu Hause. Doch stehen wir uns nicht nur räumlich besonders nah: „Es ist eine sehr emotionale Bindung! Ich bin seit jungen Jahren Teil der Marke, bin mit vielen Leuten hier über den Radsport hinaus befreundet und hätte niemals gedacht, dass ich jemals von GHOST weggehen werde,“ so Fischi bei seinem letzten Firmenbesuch in Waldsassen.
Obwohl Profisport-Sponsorings nur selten von lebenslanger Dauer sind, so schmerzt die Trennung von Fischi doch sehr - vor allem da wir uns den Schwarzen Peter selbst zuschieben müssen.
Doch wie kam es überhaupt zur Trennung?
Wir bei GHOST setzen zur Entwicklung unserer Produkte auf Experten - Experten am Rechner wie auch auf dem Bike. Ein solcher Experte ist unser Entwicklungs-Ingenieur Adam Stasek. Der Ex-Motocross- und 4Cross-Profi ist seit dem Ende seiner aktiven Rennkarriere für die Entwicklung unserer Gravity-Bikes mitverantwortlich. Menschen wie Adam sind daher kaum zu ersetzen, denn sie sind es, die unsere Produkte zu dem machen was sie sind.
Nach einem fatalen Sturz an einem Freitag, den 13. Juni 2014, fiel Entwicklungs-Ingenieur Adam in der finalen Entstehungsphase unseres World Cup Downhill-Bikes aus, für viele Monate. Adam ist ein Top-Ingenieur, war selbst Weltklassefahrer und Trainingskollege von Fischi – und ist für ihn „mehr als ein Freund. So einen Menschen wie Adam findet man sehr selten“, sagt Fischbach über seinen Ex-Kollegen und Kumpel. Adam stürzte an besagtem, Unglück verheißenden Datum bei einer Test-Session in Willingen so schwer, dass er künstlich beatmet werden musste. Es folgten kritische Wochen auf der Intensivstation und viele weitere Wochen in einer Reha-Klinik.
Adam konnte seine Aufgabe als federführender Projektleiter für Fischis Downhill-Bike nicht vollenden. Zwar versuchte Fischi mit einem Prototyp die ersten Rennen zu bestreiten, doch konnte er mit dem noch nicht ausgereiften Material seine Leistung nicht ausschöpfen. Das GHOST Team in der Heimat reagierte, indem es Fischi die Nutzung eines Mitbewerber-Rahmens erlaubte – was sich in der Szene als Nährboden wildester Spekulationen entpuppte. „Uns ging es ausschließlich um zwei Sachen“, erklärt Volker Ackermann, Head of R&D. „Wir wollten Fischi am Start und auf dem Podest sehen. Und wir wollten vor allem Adam gesund und munter zurückhaben.“
Mit Adam jedoch stand und fiel das Projekt “DH World Cup Bike” und so konnten wir unseren Team-Fahrern zu Beginn der Saison 2015 kein ausgereiftes ‚Arbeitsgerät’ stellen. Vom Regen in die Traufe: So und nicht anders müssen wir die Geschehnisse letztlich leider zusammenfassen. Als wir uns Mitte der Saison eingestehen mussten, dass die Realisierung eines Weltkasse-DH-Bikes in zu weite Ferne gerückt war, fällten wir eine Entscheidung: Wir erteilten Fischi die Erlaubnis sich auf unsere Kosten einen Mitbewerber-Rahmen zu kaufen, denn schließlich sollte er nicht als Leidtragender um seine Rennsaison und Siegeschancen gebracht werden.
„Die Trennung fällt beiden Seiten immens schwer“, sagt GHOST-Gründer Uwe Kalliwoda, der Fischi seit seiner Kindheit kennt. „Aber das Projekt Downhill-Bike haben wir aufgrund der Umstände zunächst auf Eis gelegt. Fischi wird mit einer anderen Marke an den Start gehen und wir wünschen ihm aus tiefstem Herzen viel Erfolg.“ So war der Tenor bei der offiziellen Verabschiedung zwar schmerzhaft, aber vor allem geprägt von „Wir sehen uns eh“ und „Bis Mittwoch auf dem Pumptrack“. Adam Stasek, und das ist die einzig positive Komponente, ist wieder genesen und motivierter denn je.
Fotos: ghost
Gepostet am 23.12.2015 von M.topp/ghost |